Scalae

Scalae setzt sich mit dem philosophisch-spirituellen Gedankengut von Mozart’s Zauberflöte auseinander.

Trotz zweier Akte lässt sich die Oper in Anlehnung an das antike Mysterienspiel in drei Teile gliedern, deren Inhalte auch Bestandteil der Initiationsriten der Aufnahme als Freimaurer waren und die Mozart als Mitglied selbst durchlief. Durch diese Prüfungen, die auch in der Oper selbst thematisiert werden, sollte man zu Erkenntnis und Weisheit und damit auch zu Transzendenz gelangen. Eine seelische Verwandlung des Menschen sollte erreicht werden, von einem rein den äußeren Sinnen zugewandten Wesen zu einem, der seine Tugenden zu leben imstande ist. 

Analog zu diesen Ideen ist Scalae (lat. Treppe) ein stufenweises Aufsteigen in höhere Sphären und beschreibt drei Stadien eines Erkenntnisprozesses. Die symbolische Wanderung von der Dunkelheit ins Licht wird durch drei klar voneinander getrennte Abschnitte, den Stufen, musikalisch detailliert geschildert. 

Scalae ist auch ein musikalisches Spiel mit unterschiedlichen Skalen, die sich über die verschiedenen Instrumente und Gesangsstimmen spannen und so ein Netz aus vielen Bezugspunkten bilden und immer neue Verbindungsmöglichkeiten schaffen. Die Tonleiter ist hier ein Symbol für stufenweises Aufsteigen in höhere Dimensionen.